Man erntet ja bekanntlich was man säht
Pläne und das Leben
Seit mein Mann und ich uns gefunden haben, habe ich aufgehört zu planen. Du weißt was man sagt: du planst deine Zukunft und dann kommt das Leben!
Seit dem plane ich nur noch, ob ich einen Urlaub mache. Aber nicht mehr wann? Schließlich hatte ich auch einen richtig tollen Launch der neuen Frühjahrskollektionen geplant. Vielleicht sogar mit einem kleinen Fotoshooting. Im Grünen, damit die Farben so schön scheinen können. Tja naja, und dann habe ich geplant mich impfen zu lassen. Zur Sicherheit und aus Überzeugung.
Gewissenhaft habe ich den Termin auf einen meiner freien Tage gelegt, damit ich mich danach noch ein wenig ausruhen kann. – Jaaa! Und jetzt ruht man sich damit eben mal 10 Tage aus! Damit hab ich einfach nicht gerechnet. – Das es mich, bzw. uns als 3köpfige Familie erwischt, klar – damit haben wir gerechnet. Aber doch nicht jetzt! (Wann dann? Könnte man auch sagen, ja klar. Aber doch nicht mitten jetzt !!!
Es passt halt einfach nicht ins Konzept. Man könnte mit der Zeit soviel anfangen, aber ganz ehrlich – nicht nur der Arzt sagt “Ruhen Sie sich mal schön aus, das ist nicht ohne.” – Nein! Auch der eigene Körper macht dir unsmissverständlich klar: “Du, da gehts grad nicht weiter! Du solltest dich einfach hinlegen, sonst kriegste mal eben keine Luft mehr!” Körper und Arzt haben aber nicht mit meinem Kopf gerechnet. Der hat nämlich so gar keine Lust drauf sich mal eben tagein tagaus nur in der Horizontalen zu befinden. Der will den Körper im Garten arbeiten lassen, der will neues Schaffen, Blumen pflanzen für die Bienen, Gemüse sähen und Obstbüsche auf eine reiche Ernte vorbereiten – Mal ehrlich, wenn zu Hause, dann doch bitte Produktiv!

Zum Glück kann man ja weiterhin mit Menschen kommunizieren. Leider nicht in Persona, da ja jeder private Kontakt in der Quarantäne verboten ist, aber es gibt ja Möglichkeiten, kennt ihr ja alle.
Und was soll man sagen, es gibt zum Glück eine Menge schlauer Menschen in meinem Umfeld, die ganz wunderbare Ratschläge verteilen können und einen damit durhc die Quarantänezeit versüßen.
Nach so einem Gespräch war mir sehr schnell klar, Geduld ist nicht meine Stärke, mein Wurzelchakra scheint damit etwas unausgeglichen zu sein. Mir ist eben Sicherheit ein Grundbedürfnis. Wobei im gleichen Atemzug auch das Stirnchakra vibrierte, weil ich den Kopf voller Pläne hatte, im Garten, im Laden, im Urlaub war – nur nicht hier im Jetzt! Auf meiner Liege, im Sonnenschein. Es liegt mir nicht so gut mich zu Legen.
“Müssigang ist aller Laster Anfang!!”
Mit vielen dieser Glaubenssätze bin ich großgeworden. Auch sowas wie: “was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf Morgen.”
Die Sätze haben mich geprägt. Sie sind ja auch nicht schlecht möchte ich mal behaupten. Wenn es diese Sprüche nicht gäbe wäre vermutlich der Laden, Das Studio, mein Leben nicht so gekommen. – Wichtig ist aber eben, die Verhältnismäßigkeit zu erkennen.
Wenn der Arzt dir sagt, “mach langsam” ist das für viele immer ein netter Hinweis. Aber wenn dein Körper derjenige ist, der diesen Hinweis in Erschöpfung oder Schmerz verpackt, dann kannst du eben genau DAS nicht verschieben! Ausruhen! Auch im Kopf!
Da muss der Kopf dann auch mal akzeptieren, dass der Köper nicht kann, dass der Laden dann mal ein paar Tage geschlossen ist, dass man selsbt nicht für die anderen Da sein kann.
Und ein weiterer netter Mensch in meinem Umfeld sagt mir das:
“Eine Woche keinen Umsatz im Laden kannst du besser verkraften, als erschöpft in der Ecke zu liegen, weil du zu schnell wieder angefangen hast.”
Gruselig, wie klug diese Yogalehrer doch so sind 😜
Und was mach ich dann jetzt? Kann ja nur liegen und warten. Denn ich hab ein wenig Angst – wenn ich plane so schnell wie es geht wieder hinterm Tresen zu stehen, dass dann wieder was dazwischen kommt. 😬
